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Parkett schleifen

Es ist die klassische Frage beim Parkett schleifen. Einen Handwerker beauftragen oder die Arbeiten selber ausführen. Die Kosten für das reine Abschleifen des Parketts liegen bei einem Handwerker zwischen 15 und 20 € pro Quadratmeter. Lässt man das abschleifen und Versiegeln des Parketts fachgerecht vom einen Handwerksbetrieb durchführen, so liegen die Kosten bei 30 € pro Quadratmeter und mehr. Entscheidend sind hierbei die Arbeitskosten.

Was kostet Parkett abschleifen und Versiegeln?

Parkett schleifen ist ein sehr arbeitsaufwendiger Vorgang. Wer sich ein Angebot erstellen lässt, sollte darauf achten dass die Begleitkosten enthalten sind. Dazu gehören neben den Schleifarbeiten beispielsweise auch das demontieren und anschließend wieder montieren der Sockelleisten, Gerätepauschalen, mehrfacher An- und Abfahrtskosten sowie eine eventuelle Abschlussreinigung.

Eine kleine Beispielrechnung:

  1. 25 m² Parkett abschleifen und Versiegeln (25 × 30 €): 750 €
  2. Demontage und wieder anbringen der Sockelleisten (20 LFDM): 60 €
  3. mindestens zwei an und Abfahrten: 30-50 € (gegebenenfalls Kilometerpauschale)
  4. zwischen Reinigung und Endreinigung: 120 €

Gesamtkosten: ca. 950-1000 €

parkettboden schleifenEine Besonderheit die man beachten sollte: das Lackieren von Parkett ist in der Regel günstiger als es Einzuölen oder zu Wachsen.

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten überlegen viele Menschen diese Arbeiten selbst auszuführen. Mit etwas Geschick und guter Vorbereitung ist das kein Problem.

Baumärkte und andere Verleiher von Elektrogeräten bieten Parkettschleifmaschinen zum günstigen Preis zur Miete an.

Gute Mehrschichtparkette haben eine Laufschicht zwischen 3-6 mm. Beim Schleifen des Parkettbodens werden ungefähr 0,5 – 0,8 mm abgetragen, sodass das Abschleifen der Deckschicht unwahrscheinlich ist. Massivholzböden überdauern ganze Generationen und können vielfach durch schleifen, reinigen und versiegeln erneuert werden.

Fünf Tipps zum selbst Schleifen des Parketts

  1. Prüfen der Deckschicht – Falls Sie keinen Vollholz oder Massivholz Boden haben prüfen Sie die verbleibende Dicke ihres Mehrschichtparkett. Entfernen Sie dazu die Sockelleiste am Rand des Parketts und schauen Sie dort nach. Parkett wird schwimmend verlegt, d.h. es hat immer etwas Spiel am Rand, denn Holz arbeitet bei Wärme und Kälte: es dehnt sich aus und zieht sich zusammen.
  2. Versiegeltes oder geöltes, gewachstes Parkett – ist das Parkett mit Lack versiegelt, so müssen sie die Gesamtfläche abschleifen und neu Versiegeln. Anders bei gewachsten oder geölten Parkett: hier können Sie die Arbeiten auf stark abgenutzte Flächen eingrenzen.
  3. Reinigen vor Beginn der Arbeiten – das Parkett sollte vor Beginn der Schleifarbeiten sorgfältig gereinigt werden. Grobe Schmutzteile und Steinchen können ansonsten von der Maschine aufgegriffen werden und zu schweren Kratzern durch die Rotation der Parkettschleifmaschine führen. Kontrollieren Sie den Parkettboden auf Nägel und markieren Sie diese, ihre Schleifmittel werden es Ihnen danken. Außerdem besteht die Gefahr das Funken geschlagen werden und der Holzstaub sich entzündet.
  4. Schleifmaschine in Bewegung halten – wenn die Parkettschleifmaschine angestellt wird muss sie sofort bewegt werden. Verharrt man zu lange auf einer Stelle läuft man Gefahr Schleifspuren auf dem Parkett zu hinterlassen. Wenn man die Maschine anhält, sollte man sie auch umgehend ausschalten.
  5. Sicherheitsmaßnahmen und Schutz – bei Schleifarbeiten mit Holz sollte man Arbeitskleidung, feste Schuhe sowie eine Schutzbrille und Atemschutzmaske tragen. Die Schuhe sollten sauber gehalten werden, damit auf den ungeschützten frisch abgeschliffenen Parkettboden keine starken Verschmutzungen hinterlassen werden. Die Arbeiten sind körperlich anstrengend. Man sollte darauf achten jederzeit genügend Kraft zur kontrollierten Steuerung der Parkettschleifmaschine zur Verfügung zu haben. Entsprechende Pausen und regelmäßiges Trinken unterstützen das akkurate Arbeiten.

Parkettboden schleifen – die richtige Reihenfolge

parkett schleifenVor den Arbeiten wird zunächst der Raum leer geräumt. Vorhänge und Gardinen werden abgehängt. Was nicht entfernt werden kann, sollte aufgrund der hohen Staubentwicklung bei den Schleifarbeiten mit Malerfolie und Klebeband abgeklebt werden. Die Sockelleisten werden entfernt. Etwaig vorhandene Nägel im Boden werden entfernt oder markiert. Vor Beginn der Arbeiten wird der Raum nun noch einmal gründlich gereinigt.

Schritt 1: Grobschliff des Parketts

Zunächst erfolgt der Grobschliff des Parketts. In diesem ersten Schleifgang sollen vor allen Lackreste, Wachs oder Ölreste sowie andere Verschmutzungen entfernt werden. Hierzu verwendet man ein Schleifpapier mit der Körnung 24 und 36. Als Faustregel für die Körnung gilt: je geringer die Körnung desto gröber der Schliff. Der erste und grobe Schleifgang erfolgt immer diagonal zur Maserung des Holzes. Nach Beendigung dieses ersten Arbeitsschritts wird der Boden mit einem Staubsauger gründlich gesaugt.

Schritt 2: Zwischenschliff des Parketts

Als nächstes erfolgt der Zwischenschliff. Beim Zwischenschliff muss die Verlegerichtung des Parketts beachtet werden, denn es gilt Schleifspuren des vorangegangenen ersten Arbeitsgangs und andere etwaige Unebenheiten zu beseitigen. Hierzu verwendet man Schleifpapier mit der Körnung 60.

ParkettverlegungSchleifrichtung
FischgrätparkettHier sollte man in diagonalen Bahnen mit der Maserung des Holzes schleifen
Würfelparkett und MosaikparkettHier sollte man diagonal zum Verlauf der Fasern des Holzes schleifen
StabparkettFeinschliff entlang der Maserung - Schleifen im Winkel von 7 bis 15 Grad,

Je nach Zustand des Bodens sollte in mehreren Durchgängen geschliffen werden. Während für die großen Flächen eine Parkettschleifmaschine die richtige Wahl ist, verwendet man an den Rändern und Ecken des Raumes kleinere Schleifmaschinen, wie beispielsweise eine Rand- und Eckenschleifmaschine. Für die Ränder und Ecken empfiehlt sich Schleifpapier mit der Körnung 40. In diesem Arbeitsgang können auch Risse im Parkett ausgebessert werden. Mithilfe einer Holzkittlösung und bereits erzeugten Holzstaub kann hier eine entsprechende Masse zusammengerührt werden. Nach dem Trocknen und abschließen des zweiten Arbeitsschritts wird der Raum erneut gründlich mit dem Staubsauger gereinigt.

Schritt 3: Feinschliff des Parketts

Im nun folgenden dritten Arbeitsgang, dem Feinschliff des Parketts, wird Schleifpapier mit der Körnung 100-120 verwendet. Der Feinschliff wird parallel oder quer zum Lichteinfall im Raum ausgeführt. In den Ecken und Randbereichen des Raums empfiehlt sich eine Körnung der Größe 100. Durch diesen Arbeitsgang erhält der Parkettboden seine gänzlich glatte Oberfläche wieder. Auch nach diesem Arbeitsgang wird der Boden erneut gereinigt.

Schritt 4: Versiegeln des Parketts

Im letzten Arbeitsgang wird der Boden neu versiegelt. Infrage kommen hier für Lacke, Öle oder Wachs.

VersiegelungsartArbeitsspezifische Vorgehensweise
Wachs und ÖlWird der Holzboden mit Öl behandelt so unterscheidet man zwischen aushärtenden und nicht aushärtenden Ölen. Beim Einsatz von Öl entsteht ein offenporiger Schutzfilm auf dem Holz. Verwendet man keine aushärtenden Öle, so wird im Anschluss eine Schutzschicht aus Parkettwachs aufgetragen. Parkettwachs ist sowohl in fester, als auch in flüssiger Form im Handel erhältlich.
LackBei der Versiegelung mit Lack wird zunächst eine Grundierung auf das Holz aufgetragen, die die Poren verschließt. Diese Grundierung lässt die Holzfasern aufquellen, sodass man nach dem Trocknen mit einem Schleifpapier der Körnung 120 nach schleift. Nun wird der Boden erneut sorgfältig gereinigt und der Siegellack wird aufgetragen. Während der Arbeiten mit Lack sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, da der Lack Gefahr läuft Blasen zu schlagen.

Da man selbst diese Arbeiten nicht allzu häufig ausführt, ist der Arbeitsaufwand natürlich deutlich höher, als der Zeitaufwand eines erfahrenen Handwerkers. Zudem richtet sich die Arbeitszeit auch danach, in welchem Zustand das Parkett es sich befindet. Für eine Auffrischung von normal beanspruchten Parkettboden genügen in der Regel drei Schleifgänge. Bei starker Abnutzung oder Verschmutzung können es allerdings auch 5-6 Schleifgängen werden. Das Ergebnis eines strahlenden Bodens lässt den Aufwand jedoch schnell vergessen.

Parkett schleifen in der Mietwohnung

für Mieter ist es wichtig eine klare Regelung im Mietvertrag hinsichtlich des Parketts der Wohnung vorliegen zu haben. Im Mietrecht gilt das Schleifen des Parkettbodens nicht als Schönheitsreparatur. Nicht zuletzt deswegen kommt es zwischen Vermieter und Mieter bei Auszug immer wieder zu Streitigkeiten bezüglich Schäden am Parkettboden. Deswegen sollten Mieter bei Einzug in ihre Wohnung möglichst gleich eine Regelung mit ihrem Vermieter besprechen. Viele Vermieter sind bei längerer Mietdauer bereit sich am abschleifen und neu versiegeln des Parkettbodens zu beteiligen. Zusätzlich sollte man den anfänglichen Zustand per Foto dokumentieren und etwaig vorhandene Schäden im Übernahmeprotokoll vermerken.


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